Projekt Marrakesch – Die Abholung

 

 




 

Nachdem alle Formalitäten rund um den Kauf erledigt waren, stand der nächste Schritt an: die Abholung. Doch wie das Leben so spielt – alles, was gut und groß werden soll, bekommt man nicht geschenkt. Auch dieser Porsche nicht.

Der Wagen wartete nicht etwa abholbereit in einer Garage. Nein. Er stand hinter dem Haus, um die Ecke, getrennt durch eine lange und äußerst schmale Einfahrt. Eine einfache Wiederbelebung würde das hier sicher nicht werden. Und ein „automobiler Kaiserschnitt“ war ebenfalls ausgeschlossen.
Also blieb nur eines: pressen, fluchen, schieben, ziehen, lenken.
Zumindest in der Theorie.

Zuerst mussten die Reifen Luft bekommen – und im besten Fall auch behalten. Und tatsächlich: sie hielten. Rund, straff, bereit. Ein kleiner Sieg, aber ein wichtiger.

Nun ging es ans Bewegen. Und hier kam dann alles, was vorher nur angedeutet war – nur mit deutlich mehr Fluchen. Die 25 Standjahre hatten Spuren hinterlassen. Die Bremsen waren komplett fest. Also half alles nichts:
Alle Räder runter.
Bremsflüssigkeit raus.
Bremssättel ab.
Schrauben, schrauben, schrauben.

Nach zwei Stunden intensiver Arbeit war es geschafft: Der Porsche war nun frei – und rollbar.
Theoretisch zumindest.

Denn jetzt zeigte sich das nächste Problem: Das Zündschloss hing fest, und das Lenkradschloss ließ keine Lenkbewegung zu. Geradeaus? Ja.
Um die Ecke? Keine Chance.

Also: beten, fluchen, Gewalt androhen – und schließlich ein gesunder Schuss WD-40.
Und tatsächlich: Es klickt. Das Schloss gibt nach. Das Auto ist frei.

Jetzt blieb nur noch der letzte Schritt: Aufladen auf den Anhänger und nach Hause bringen.
Und dieser Teil?
Der lief erstaunlich problemlos.

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