Wie alles begann.

Der Urknall an der Tanke.

Da es angeblich keine Zufälle im Leben gibt,
war es wohl Schicksal, dass mir eine Zeitschrift in die Hände fiel,
mich inspirierte – und auf eine Laufbahn rund um den Planeten Namens "Abenteuer" schickte.
Den Orbit habe ich seitdem nicht mehr verlassen.

Es ist Herbst 2010.
An der Tankstelle fällt mir die aktuelle Ausgabe der „MotorManiacs“ in die Hände.
Darin – unter anderem – ein Bericht über eine Schrottrallye in Polen.

„Wow... geil... da muss ich mitmachen!“

Voraussetzung: ein Auto aus kommunistischer Produktion.
Kein Problem – Internet sei Dank.
Auf einer polnischen Auktionsplattform habe ich zugeschlagen.
Mit einem Klick bin ich plötzlich Besitzer eines FSO Polonez.

Laut Beschreibung: Baujahr 1987, knapp 80.000 Kilometer,
fast kein Rost, technisch in gutem Zustand –
und das Ganze für knapp 300 €. 😎

Zwei Wochen später steht das Auto in Coburg.
Dass der Verkäufer ein Schrotthändler war,
hat mich anfangs nicht weiter beschäftigt.

Denn mal ehrlich:
Ein Auto beim Händler um die Ecke oder bei irgendeinem Autohaus zu kaufen,
kann jeder.

Jetzt heißt es: Fahrzeug vorbereiten, Spender suchen, Mannschaft zusammenstellen.

Denn der Countdown läuft.

 

Frühjahr 2011.
Die Teambildung ist abgeschlossen:
Mein Freund Dirk Ress als Co-Pilot, mein Sohn Phillip als Passagier –
und meine Wenigkeit am Steuer.

Wir drei werden mit dem Polonez am Start zu Złombol 2011 stehen.

Jetzt kommt garantiert die Frage:
Was ist eigentlich Złombol?

Złombol ist nicht nur eine Rallye,
keine Ausfahrt, keine Veranstaltung.
Es ist ein Geisteszustand – mit einem charitativen Zweck.

Es ist ein Abenteuer,
bei dem man mit einem alten kommunistischen Gefährt versucht,
von Katowice in Polen zu einem Ziel irgendwo in Europa zu gelangen.

Dabei werden alle Startgelder vollständig gespendet
1 zu 1, bis auf den letzten Cent.

Die Begünstigten stehen von Anfang an fest:
Es sind Kinder aus polnischen Waisenhäusern.

Und damit auch nichts „falsch läuft“,
wird kein Geld übergeben –
sondern direkt eingekauft, gespendet und verschenkt,
bis die Kasse leer ist.

So einfach. So ehrlich. So genial.

Wenn wir schon beim Thema Złombol sind,
dann ist jetzt der richtige Moment, über Nr.132 zu sprechen.

Wofür steht diese Zahl eigentlich?

Laut Google kann sie vieles bedeuten:
§132 – Amtsanmaßung.
§132a – Missbrauch von Titeln.
Oder vielleicht die DIN-Norm VDE 0132 zur Brandbekämpfung.

Aber eins steht fest – nichts davon trifft zu.

Es ist komplizierter.

Nr.132 war meine erste Startnummer –
bei meiner ersten Rallye, meinem ersten Abenteuer.

Und wie das so ist mit „ersten Malen“:
Man vergisst sie nicht.

Ich habe die Nummer einfach behalten.
Für zwei weitere Złombol-Rallyes.
Danach war sie mehr als nur eine Startnummer:
Sie wurde mein Glücksbringer.
Mein Talisman.

Und irgendwann – meine Adresse.

Nr.132 wurde zu mir,
und ich wurde zu Nr.132.


Und warum dieser Blog?

Gute Frage.

Eigentlich war das alles nie so geplant.
Ursprünglich sollte es nur eine kleine Seite werden –
eine Möglichkeit für ein paar Zeitungsredaktionen,
unsere Złombol-Abenteuer zu verfolgen
und vielleicht lokal darüber zu berichten.

Kein großes Konzept.
Keine Strategie.
Keine Ahnung von Reichweite.

Der Blog war nie wirklich gepflegt,
hatte keine sauberen Einstellungen,
kaum Kommentare –
und trotzdem: über 140.000 Besucher.

Das motiviert natürlich.
Zu mehr.
Zu weiter.
Zu neu.

Und wie geht es jetzt weiter?

Genauso.
Wortwörtlich: mehr, weiter und neu.

Als Erstes: Złombol 2011 – mehr, weiter, neu.
Danach?
Alles andere.
Frei nach diesem Motto


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